2009 StadtReVision

Aufgabe ist eine kritische Revision städtebaulicher Ziele und Prämissen der Vergangenheit und die Entwicklung sowohl ortstypischer als auch prototypischer Lösungsansätze.
Es bietet sich hier die Möglichkeit, neue Zusammenhänge innerhalb des Stadtraums herzustellen und eine Leerstelle innerhalb des Stadtgrundrisses zu füllen. Das Areal hat aufgrund seiner zentralen und gut erschlossenen Lage langfristig sehr gute Entwicklungspotentiale, die durch die momentanen nutzungs- und grundstücksrechtlichen Bedingungen erschwert werden. Spätestens nach der Inbetriebnahme der RegioStadtBahn stellt sich die Entwicklungsfrage des Gesamtgebiets.
Es sollen innovative Lösungsansätze für die Entwicklung des Geländes hin zu einem neuen Stadtquartier unweit der Braunschweiger Innenstadt entwickelt werden. Den Braunschweiger Stadtwerken soll die Möglichkeit der Neuordnung ihrer Flächen und der Expansion ermöglicht werden. Durch interne Umstrukturierungsprozesse z.B. ein abgestimmtes Parkkierungskonzept können in Zukunft große Bereiche auf dem Firmengelände neu strukturiert werden. Die vorhandenen Stellplätze sind in ihrer Anzahl zu berücksichtigen. Nicht zuletzt die Übersetzung einer Corporate Identity für die Braunschweiger Stadtwerke in eine Architektursprache sollen zu Synergieeffekten zwischen dem Unternehmen und den künftigen Quartiersnutzern sowie dem städtischen Kontext führen.
Neben einer neuen und teilweise ergänzenden städtebaulichen Struktur wird die Anbindung des Quartiers an seine Umgebung und damit in das Netz der öffentlichen Räume angestrebt. Das übergeordnete Wegenetz soll besonders für Fußgänger und Radfahrer gestärkt bzw. qualifi ziert werden. Hier ist vor allem die Spargelstraße als wichtige Verbindung zum Siegfriedviertel zu berücksichtigen.
Die Stadt Braunschweig versucht in zentralen Lagen hochwertiges städtisches Wohnen zu realisieren, um sich wieder stärker nach Innen und auf ihre Mitte zu konzentrieren [z.B. Bundesmodellprojekt St. Leonhards Garten, Baugebiete Schunterterrassen und Friedrichstraße, siehe: www.braunschweig.de]. Das Wohnen in verdichteter Form soll auch hier eine wesentliche Aufgabe darstellen. Erweiterte Nutzungen wie beispielsweise Freizeit- und Kulturangebote sollen das Quartier vervollständigen. Die im Flächennutzungsplan dargestellten Kleingärten sind zu erhalten. Hier verzeichnet der Verband der Landeskleingärtner kaum Leerstand, da diese zur Kompensation des Freifl ächendefi zits des Geschosswohnungsbaus im Siegfriedviertel dienen. Die nicht im Flächennutzungsplan dargestellten Kleingärten können im Sinne der Aufgabenstellung überplant werden.
Die heterogene gewerbliche Nutzung an der Wodanstraße ist in ein Gesamtkonzept einzubinden. Hier sind gewerbliche Einheiten mit Emissionen vorhanden, die bei der Erstellung des Konzepts berücksichtigt werden sollen. Dieser gewerblich genutzte Bereich soll durch die Ausbildung stadträumlicher Qualitäten zu einer eigenen Adresse entwickelt werden.
Die vorhandenen Freiraumqualitäten, v.a. im Süden sind stärker herauszuarbeiten und weiter zu qualifi zieren. Die Einbindung der Trasse der RegioStadtBahn und die Haltestelle am Nordbahnhof sind in die Freiraumplanung einzubinden. Hier soll die Möglichkeiten einer Anbindung an das westliche Ringgleis überprüft werden.
Die Nordstraße bildet nach Norden zum Freiraum Rückseiten aus. Diese Bereiche können arrondiert werden [unter Erhaltung der Erschließung von Süden sowie Erhalt des öffentlichen Grüns] und als „Vorderseite“ dem öffentlichen Freiraum ein Gesicht geben.

Auslobende Universität
TU Braunschweig

Teilnehmende Universitäten
TU Braunschweig, LU Hannover, TU DarmstadtTU Dresden und die Uni Stuttgart

1. Preis: Moritz Mombour und Leonhard Pröttel, Technische Universität Braunschweig

2. Preis: An Joon-Hyuk, Universität Stuttgart 

2. Preis: Almut Singer und Katharina Büsse, Technische Universität Braunschweig

2. Preis: Alicja Budziak und Luisa Langella, Leibniz Universität Hannover 

3. Preis: Viktoria Sramek und Lars Michel, Technische Universität Darmstadt 

Anerkennung: Lena Tasche und Johannes Brixel, Leibniz Universität Hannover

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